Geschichte bewahren

"Keine Zukunft ohne Herkunft" - das gilt auch und besonders für die Wiehltalbahn.

(Illustration: Gernot Kallweit) 

 

 

Die Ausarbeitungen namentlich von Rainer Gries und Herbert Nicke führten dazu, dass die Bahnstrecke samt aller Bauwerke und Gleise unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Die Bezirksregierung Köln hat die Bahnstrecke im Jahr 2003 als Ganzes unter Denkmalschutz gestellt. Begründung: "Die Wiehltalbahn mit dem Abzweig nach Morsbach ist als Teil der Industrie- und Wirtschaftsgeschichte des Oberbergischen bedeutend für die Geschichte des Menschen und für die Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse. Die Erhaltung des Denkmals liegt aus künstlerischen und wissenschaftlichen, besonders aber architektur-, technik- und regionalgeschichtlichen Gründen im öffentlichen Interesse." Ein weiterer Grund für die Unterschutzstellung sind die Bahnhofsgebäude an der Strecke. In der Verfügung heißt es beispielsweise hinsichtlich des Empfangsgebäudes in Morsbach: „An der Erhaltung des Gebäudes besteht wegen der landschaftlich geprägten Ausgestaltung des preußischen Einheitstyps für Bahnhofempfangsgebäude, aber auch wegen der besonderen Dachkonstruktion ein öffentliches Interesse.“   
         
Aber auch die Brückenbauten aus Stampfbeton werden als schützenswert erachtet. Stampfbeton entsteht aus einem Gemisch von Kies, Sand, Zement und Wasser. Mit den entsprechenden Schalungen kann man diesen 'Kunststein' in fast jeder beliebigen Form herstellen. Die Brückenbauwerke zwischen Hermesdorf und Morsbach zählen zu den Pionierbauten der Stampfbetonbauweise in Deutschland. Diese Art von Beton wird bereits seit 1860 für den Brückenbau genutzt.   
         
Wir pflegen das auf uns überkommene Denkmal "Wiehltalbahn" auf unterschiedliche Weise. Zuallerst natürlich dadurch, dass wir die denkmalgeschützte Bahnstrecke als ebensolche nutzen:
Als Bahnstrecke.   
         
Sie lässt sich im wahrsten Sinne des Wortes 'erfahren' - was kann einer historisch wertvollen Bahnstrecke besseres passieren? 

Natürlich bleibt die Entwicklung nicht stehen. Neue Vorschriften bringen zum Beispiel Änderungen bei den Signaltafeln mit sich. 



Wir nutzen den Stellwerksraum im Waldbröler Bahnhofsgebäude wieder als Stellwerk - jedoch muss die Technik heutigen Anforderungen entsprechen. Trotzdem versuchen wir mit dem Denkmal so behutsam wie möglich umzugehen. 
 


 

Im Bahnhof Waldbröl können Sie an manchen Betriebstagen eine kleine Ausstellung über unsere Strecke besuchen. Dort finden Sie auch Original-Objekte unserer Strecke aus vergangenen Tagen, zum Beispiel den original Fahrkarten-Vorratsschrank der Fahrkartenausgabe Waldbröl.

 



Ganz intensiv in die Vergangenheit eintauchen können Sie bei unseren geführten Wanderungen in Verbindung mit einer Zugfahrt. Wir gehen mit Ihnen auf Spurensuche nach auffälligen und unnauffälligen Zeichen der Vergangenheit, zum Beispiel zu alten Steinbrüchen und Wallanlagen. Fester Termin für die Wanderungen ist der jährliche Tag des offenen Denkmals im September. Achten Sie für die Wanderungen bitte auf unsere Ankündigungen im Veranstaltungskalender. 

 

Tipps zum Selberwandern finden Sie im Buch "Wandern mit der Wiehltalbahn". Die Wiehltalbahn ist ferner Bestandteil der Straße der Arbeit. Auf der Internetseite der Straße der Arbeit finden Sie industriebezogene Wanderungen.