Zukunft gestalten

 

Illustration: Gernot Kallweit                                                                                                                                    Foto: Detlef Zirpel, 2016

Nicht ganz getroffen: Die Realität heute sieht dann doch ein wenig anders aus als in der Zukunftsvision von Gernot Kallweit. So fehlt beispielsweise am Bahnsteig von Gleis 1 des neugestalteten Bahnhofs von Wiehl die Glasdach- Konstruktion und auch von einem planmäßigen "Regio"-Verkehr ist (noch) nichts zu sehen. Ebenfalls der 2013 neu errichtete Busbahnhof mit barrierefreier Umsteigemöglichkeit auf die Züge in Richtung Gummersbach sieht in der Realität etwas anders aus als in der Illustration, wird aber offensichtlich von den Fahrgästen gern angenommen, wie man an dem vollen Bahnsteig anlässlich der Nikolausfahrt 2016 sieht.

 

Unser Ziel...
 
...ist die komplette Reaktivierung der Strecke

Morsbach - Waldbröl - Wiehl - Dieringhausen - Gummersbach

als Rückgrat eines modernen Nahverkehrs - bestehend aus Bahn, Linienbus, Bürgerbus und Anrufsammeltaxi.


Die Eisenbahn fährt dabei in einem dichten Takt und vor allen Dingen ohne Stau durch das Wiehltal, während die anderen Verkehrsträger der Wiehltalbahn als Zubringer dienen und an den Bahnhöfen mit kurzen Umsteigezeiten mit den Zügen verbunden sind.


Das Konzept sieht vor, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nach erfolgreichen Vorbildern zu einem zukunftsorientierten, leistungfähigen und umweltverträglichen System auszubauen, das sich an den Bedürfnissen der Bürger ausrichtet.


Eine Untersuchung von 280 Eisenbahnstrecken Deutschlands, die für eine Reaktivierung in Frage kommen könnten, zeigte die Wiehltalbahn in allen drei untersuchten Kriterien unter den ersten zehn.


Auch eine vom Verkehrsverbund Rhein-Sieg beauftragte Untersuchung bescheinigte diesem Konzept eine sehr gute Wirtschaftlichkeit, während eine neuere 'Machbarkeitsstudie' von 2016 dem Projekt "Reaktivierung der Wiehltalbahn für den öffentlichen Schienenpersonennahverkehr (SPNV)" ein unzureichendes Kosten-Nutzen-Verhältnis bescheinigt. Dies hat die Entscheidungsgremien entlang der Strecke dazu bewogen, die Aufnahme der Wiehltalbahn in den ÖPNV-Bedarfsplan für Nordrhein-Westfalen 'bis auf Weiteres' abzulehnen.
 
 
 
Überdies wird die Schiene dringend zur Entlastung der Oberbergischen Straßen vom Güterverkehr benötigt - was mit der Holzverladung auch bereits bei Bedarf praktiziert wird:

Foto 1: Andreas Voll                                                                                  Foto 2: Ulrich Clees                                                                                    Foto 3: Patrick Breloehr

Gütervekehr auf der Wiehltalbahn: Bild 1 zeigt die Bereitstellung der leeren Güterzüge zum Abtransport des "Sturmholzes", welches der Orkan "Kyrill" am 18. Januar 2007 "gefällt" hatte. Auf Bild 2 ist das Umladen des Sturmholzes vom LKW auf die Bahn an der Ladestraße im Bahnhof Oberwiehl zu sehen. Bild 3: Ein vollbeladener Holzzug verlässt die Wiehltalbahn in Osberghausen in Richtung Sägewerk..

 

Bei den steigenden Energie- und Umweltkosten, sowie den auf absehbare Zeit verstopften Straßen, ist die Schiene Bedingung für einen zukunftssicheren Wirtschaftsstandort, wie man bei der Industrie- und Handelskammer zu Essen (im Gegensatz zu der hier zuständigen IHK Köln) bereits erkannt hat.

 

Des Weiteren ist die Wiehltalbahn bereits seit Jahren ein weithin unter dem Namen "Bergischer Löwe" bekanntes touristisches Zugpferd:

Hierbei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt des 'Eisenbahnmuseum Dieringhausen' und dem 'Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn'.