Unsere erneute Initiative zur Reaktivierung der Wiehltalbahn für den regulären Schienenpersonennahverkehr (SPNV), die wir mit unserer Jubiläumsveranstaltung im Oktober 2019 gestartet haben, hat im Jahr 2020 erheblich an Fahrt aufgenommen. 

Moderner Nahverkehr im Wiehltal

Moderner Nahverkehr im Wiehltal

 

Trotz Corona wurde im Juli dieses Jahres die neue Reaktivierungsliste des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) veröffentlicht. In dieser Liste wird die Reaktivierung der Wiehltalbahn in die höchste Prioritätsstufe eingestuft, ebenso ist die Einstufung für den erforderlichen Zeitaufwand in der besten Einstufung zu finden. Die Reaktivierung der Wiehltalbahn sollte demnach zügig zu realisieren sein. Aus den internen Daten der Untersuchung geht hervor, dass die Wiehltalbahn von den insgesamt 238 zur Reaktivierung vorgeschlagenen Strecken unter den Top 3 rangiert hinsichtlich der Bevölkerungszahl in den Kommunen, die von der Strecke erschlossenen werden. 

Und auch die Wissertalbahn von Hermesdorf nach Morsbach, als Teilstrecke des Wiehltalbahnsystems, ist in der Bewertung nun auch eine Stufe nach oben gerückt und kommt nach Ansicht des VDV für eine mittelfristige Reaktivierung in Frage. 

So könnte es nach einer Reaktivierung der Teilstrecke Hermesdorf - Morsbach aussehen: Die Dampflok 'Waldbröl' verlässt den Kömpeler Tunnel (Fotomontage von Detlef Zirpel)

So könnte es nach einer Reaktivierung der Teilstrecke Hermesdorf - Morsbach aussehen: Die Dampflok 'Waldbröl' verlässt den Kömpeler Tunnel (Fotomontage von Detlef Zirpel)

Ein bereits vor zwei Jahren angedachter Workshop seitens des Oberbergischen Kreises und der Anliegerkommunen konnte nun endlich am 23. November 2020 als Videokonferenz durchgeführt werden. War die ursprüngliche Intension für die Wiehltalbahn ein Regionale-Projekt zu entwickeln, so lag der Fokus jetzt eindeutig darauf, eine Strategie zur Reaktivierung der Wiehltalbahn im SPNV zu entwickeln. Als Ergebnis des Workshops wurde ein 4-Punkte-Plan formuliert, wonach die Machbarkeitsstudie von 2016 aktualisiert werden soll und dabei nicht nur die Schiene, sondern auch der übrige ÖPNV in einem integrierten Gesamtverkehrskonzept untersucht werden soll. Damit wird in unseren Augen einer der Kardinalfehler der letzten Machbarkeitsstudie bereinigt. 

Die weiteren Schritte zur Erstellung der neuen Machbarkeitsstudie wird der Aufgabenträger Nahverkehr Rheinland (NVR) in Angriff nehmen. Möglicherweise können zum Ende des kommenden Jahres erste Ergebnisse der neuen Untersuchung vorliegen.