Nach einer durch Corona bedingten Zwangspause haben Förderkreismitglieder im Mai 2020 die Sanierungsarbeiten am vereinseigenen Schienenkleinwagen (SKL) wieder aufgenommen (siehe auch unseren Artikel "Ab zur Auffrischung"). Dabei wird das Team durch zwei neue, derzeit noch nicht zum Förderkreis zählende Mitarbeiter, verstärkt. Die Sanierung wird sicherlich an Fahrt gewinnen.

In der Folge der Förderzusage durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW (siehe auch unseren Artikel "Landesförderung für SKL") war der Arbeitsstart im August 2019. Seitdem summieren sich bereits etwa 500 ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden, die zu folgendem Sachstand führen:

  • Die Bremsanlage, bestehend aus Druckventilen, Bremszylindern, Bremsscheiben und vielem mehr, ist gemäß der Vorgaben des Instandhaltungsmanagementes der RSE und den NE-Instandhaltungsrichtlinien ausgebaut worden. Schmutz und Rost aus zahlreichen Betriebsjahren wurden aufwendig entfernt. Die Teile sind nun frisch lackiert, sehen geradezu fabrikneu aus und müssen nun vor dem Widereinbau lediglich noch auf Maßhaltigkeit geprüft werden.
  • Eine detaillierte Überprüfung des Führerstandshauses ergab deutliche Beschädigungen, Roststellen sowie ander Unzulänglichkeiten.
    Fazit:
    Eine wirtschaftliche Aufarbeitung schien mehr als fraglich.
    Da war es schon mehr als eine gute Fügung, dass der langjährige Kooperationspartner des Förderkreises, die Rhein-Sieg-Eisenbahn, mit einem reparaturfähigen Ersatzführerstandshaus aushelfen konnte. Dieses wird derzeit von einer Fachfirma aufgearbeitet, wobei unterschiedliche Teile des früheren Führerstandshauses Wiederverwendung finden.
  • Damit der SKL nach erfolgter Hauptuntersuchung auch auf DB Strecken auf öffentlicher Infrastruktur eingesetzt werden darf, sind gemäß § 28 Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung (EBO) drei technische Nachrüstungen unabdingbar: Eine Sicherheitsfahrschaltung (Sifa), der Einbau der punktuellen Zugbeeinflussung (PZB) sowie die Zugfunkausrüstung (GSMR). Hieraus ergeben sich für die noch zu leistenden Arbeiten umfangreiche technische Planungen, der Einbau von Zusatzelementen wie Drehzahlgeber, Meldemagneten oder Steuerungssystemen. Die entsprechenden Teile sind mitunter schon geliefert. Bei bestellter Ware sind mitunter die Lieferfristen offen. Die Firmen haben in Coronazeiten ihre Belegschaften reduziert.
    Die Folge:
    Lieferverzögerungen.
  • Die Karosseriearbeiten, langwierig und schweißtreibend, gehen deutlich erkennbar voran. Das ist natürlich ein Zwischenschritt, denn der Rostschutz wird durch die Abschlusslackierung – Standardfarbe schwarz – überdeckt werden. 

Arbeiten am SKL

 Arbeiten am SKL

  • Mit der Bezirksregierung Köln, der für die administrativen Aspekte der Förderung zuständigen Stelle, wurde ein modifizierter Zeitplan vereinbart. Dadurch ist die Finanzierung der Sanierungsarbeiten unter Berücksichtigung der Coronaauswirkungen auch weiterhin sicher.

Diese Zwischenbilanz macht deutlich:
Das Projekt „SKL Sanierung“ hat bisher die Corona-Pandemie einigermaßen glimpflich überstanden.


Allerdings sind einige dunkle Wolken unverkennbar:
So wird in Kürze für weiterführende Arbeiten die Hebebühne der Rhein-Sieg-Eisenbahn benötigt. Diese ist aber durch coronabedingte Zeitverzögerungen bis auf weiteres durch Arbeiten für Dritte belegt. Da erst jetzt durch die Pandemie verzögerte Aufträge erledigt werden können, bestehen für Arbeiten, die der Förderkreis nicht selbst erledigen kann, ähnliche Gegebenheiten.
Verzagtheit wäre jedoch fehl am Platz.

Nachtrag (20.11.2020):

Am Freitag, den 13.11.2020, haben Rainer Gries, Günter Röling und Gerhard Mansel das sanierte Führerhaus probeweise auf den Unterbau des Skl gesetzt. Hier ging es darum, zu prüfen, ob alles passt.

Ergebnis: Das neue Führerhaus passt perfekt.

 

Sitzt, passt, wackelt und hat Luft...

 Sitzt, passt, wackelt und hat Luft...

Im nächsten Schritt wird das Führerhaus vom Karosseriebauer wieder abgeholt und fertig bearbeitet, es wird noch einmal grundiert und dann lackiert.

Auch wenn alles recht langsam geht, aber es geht voran.